„Du hast keine Zukunft in Afghanistan, Belal. Du kannst auf Deiner Flucht sterben, aber hier bist du schon tot. Also halte dich an deine Hoffnung. Deine Hoffnung muss stärker sein als deine Angst und stärker noch als deine Traurigkeit.“

Mit diesen Worten verlässt Belal seine Heimat, weil er dort von den Taliban mit dem Tod bedroht wird. Allein, vollkommen auf sich gestellt hat er keine andere Wahl, als sich in die Hände der wechselnden Schlepper zu begeben. Ausgenutzt, überfallen, nicht nur einmal knapp mit dem Leben davon gekommen, erzählt Belal in Pass.Worte. seine Odyssee, deren Strapazen ihn einzig die Hoffnung auf ein sicheres Leben in Europa überstehen lässt.

In einem Schiffscontainer zeigt Pass.Worte. eine auf wahren Begebenheiten beruhende Anhörung über Flucht, Vertreibung und Exil. Es ist das Zeugnis eines Jugendlichen, der binnen Monaten notgedrungen zum Mann reift und dennoch den kindlichen Wunsch auf eine glückliche Zukunft in seinem Herzen nährt.

Pass.Worte. soll daran erinnern, dass hinter jedem Fluchtschicksal eine individuelle Geschichte und ein Name stehen. Indem wir uns auf die Suche nach dem Anderen machen, begegnen wir auch uns selbst. Denn wir sind alle Andere und wir sind alle wir selbst.

Wir möchten mit Pass.Worte. einen Beitrag dazu leisten, dass die wichtige Debatte über Migrations-, Asyl- und Flüchtlingspolitik intensiver und vorurteilsfreier geführt werden kann. Indem die Zuschauer die Anhörung aus der Perspektive des „Einzelentscheiders“ des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge erleben, werden sie räumlich in eine Position gebracht, die zu einem Perspektivwechsel einlädt und diesen im Rahmen des Theaters als öffentlicher Versammlung nachdrücklicher ermöglicht.

Gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, den Fonds Soziokultur, die Sparkassenversicherung und die LBBW-Stiftung.